Lifestyle Motorrad Wandern Sport Fitness

24h Wanderung Donauschlinge: mein emotionales Extrem-Abenteuer

Stell dir vor, du stehst morgens früh an der Startlinie. Es ist noch kühl, die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich durch den Nebel, der über der Donau schwebt. Du spürst das Kribbeln in deinem Bauch, die Mischung aus Vorfreude und Nervosität. Vor dir liegt eine 24 Stunden Wanderung, die nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist herausfordern werden. Die Spannung in der Luft ist greifbar – 128 Teilnehmer, alle mit demselben Ziel: diese unglaubliche Herausforderung zu meistern. Jeder von ihnen weiß, dass vor ihnen knapp 60 Kilometer und mehr als 1700 Höhenmeter liegen. Du weißt es auch. Doch in diesem Moment kannst du noch nicht wirklich greifen, was auf dich zukommt.

Die Gastgeber des Events: Hotelresort Donauschlinge

Das Hotelresort Donauschlinge hat sich in den letzten zehn Jahren als Herzstück dieser einzigartigen 24-Stunden-Wanderung etabliert. Gastgeber Eva und Marc, die das Resort mit viel Herzblut führen, organisieren dieses Event bereits zum zehnten Mal und sorgen dafür, dass jedes Detail perfekt abgestimmt ist. Jedes Jahr wird die Wanderung aufs Neue ins Leben gerufen, um den Teilnehmern nicht nur eine sportliche Herausforderung zu bieten, sondern auch ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt.

Was das Event besonders macht, ist nicht nur die herausfordernde Strecke durch die atemberaubende Natur, sondern auch die herzliche Gastfreundschaft von Eva und Marc. Sie begrüßen alle Teilnehmer mit offenen Armen und schaffen eine warme Atmosphäre, die sich wie ein zweites Zuhause anfühlt. Die Wanderung dient zudem einem wohltätigen Zweck, und mit ihrer Initiative „Engal gibt’s wiakle“ wird jedes Jahr ein gutes Projekt unterstützt, der dem Event eine tiefere Bedeutung verleiht.

Das 10-jährige Jubiläum ist ein Meilenstein, der zeigt, wie sehr dieses Event von der Gemeinschaft geschätzt wird. Dank der Hingabe und Organisation des Hotelresorts Donauschlinge ist es zu einem festen Bestandteil des Wanderkalenders geworden – ein Erlebnis, das Sport, Natur und Herz in Einklang bringt.

Der Vortag: Startpaket abholen und gemeinsames Abendessen

Am Vortag der großen Wanderung herrscht bereits eine besondere Stimmung im Hotelresort Donauschlinge. Nachdem du dein Startpaket abgeholt hast – gefüllt mit nützlichen Dingen für die bevorstehende Challenge – gibt es die Gelegenheit, beim gemeinsamen Abendessen die anderen Teilnehmer kennenzulernen. Die lockere Atmosphäre lädt dazu ein, über das Event zu plaudern, Erfahrungen auszutauschen und sich mental auf die bevorstehenden 24 Stunden einzustimmen.

Es entstehen schnell Gespräche über vergangene Wanderungen, die Herausforderungen der Strecke und die Vorfreude auf die Erlebnisse, die vor einem liegen. Eva und Marc, die herzlichen Gastgeber, mischen sich ebenfalls unter die Gruppe und geben letzte Tipps, sodass sich alle willkommen und gut vorbereitet fühlen. Der Abend endet in geselliger Runde und steigert die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer.

Die Fotobox: Ein Highlight für alle Gäste

Ein besonderes Highlight des Abends war definitiv die Fotobox, die für reichlich Spaß und witzige Erinnerungen sorgte. Während sich einige Teilnehmer noch ernsthaft über die beste Wanderstrategie austauschten, verwandelte sich die Fotobox schnell in den Ort für die etwas anderen Vorbereitungen. Ausgestattet mit lustigen Hüten, übergroßen Sonnenbrillen und schrägen Requisiten, konnten sich die Teilnehmer für ihre „Vorher-Bilder“ in Pose werfen – ganz im Stil von „bevor wir in 24 Stunden völlig erschöpft aussehen.“

Es war herrlich, wie aus geplanten Gruppenfotos plötzlich witzige Improvisationen wurden, und Eva und Marc hatten sichtlich Freude daran, die verrückten Momente festzuhalten. Wer weiß, vielleicht hat gerade diese Fotobox dem einen oder anderen später auf der Strecke ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wenn die Beine schwer wurden. Jedenfalls ging keiner ohne ein verrücktes Foto ins Bett – eine perfekte Einstimmung auf das bevorstehende Abenteuer!

Ein Dank an meinen größten Unterstützer

Zum Schluss möchte ich noch meinem Mann von Herzen danken. Ohne ihn würde ich solche Events niemals durchstehen. Seine unerschütterliche Unterstützung, seine Motivation und vor allem seine Liebe geben mir die Kraft, auch die härtesten Herausforderungen zu meistern. Er ist nicht nur mein Fels in der Brandung, sondern auch der Grund, warum ich immer wieder über meine Grenzen hinauswachse. Während ich diese unglaublichen Abenteuer erlebe, ist er es, der mich antreibt und an mich glaubt – und dafür bin ich ihm unendlich dankbar. 

Jetzt geht’s los: Das Abenteuer 24-Stunden-Wanderung beginnt

Nach einem aufregenden Vorabend, voller Vorfreude und gemeinsamer Vorbereitung, ist es nun endlich soweit. Der Moment, auf den wir alle hingearbeitet haben, ist gekommen. Das Kribbeln im Bauch wird stärker, während wir uns an der Startlinie versammeln. Mit jedem Atemzug spürt man die Spannung in der Luft – jetzt beginnt das Abenteuer! 24 Stunden, die uns körperlich und mental fordern werden, aber auch unvergessliche Erlebnisse bereithalten. Los geht’s!

Der erste Aufstieg: Wachrütteln und Durchhalten

Gleich nach dem Start geht es los. Die ersten Meter beginnen bereits mit einem steilen Aufstieg, der dir sofort alles abverlangt. Du merkst, wie dein Körper aus der Ruhe gerissen wird – heftig, aber gleichzeitig weckend. Dein Herz beginnt schneller zu schlagen, die Muskeln arbeiten, und du bist augenblicklich hellwach. Es gibt kein langsames Einrollen, du bist direkt im Geschehen. Dieser erste Anstieg ist der Weckruf für deinen Körper und deinen Geist: Das hier wird ernst.

Die frische Luft erfüllt deine Lungen, und das Lächeln auf deinem Gesicht zeigt, wie sehr du dich auf diese Reise gefreut hast. Doch je weiter du gehst, desto steiler werden die Anstiege. Du spürst, wie die Muskeln in deinen Beinen beginnen, sich zu melden. Es ist dieser Punkt, an dem du realisierst, dass das hier kein Spaziergang wird. Die 24 Stunden scheinen endlos vor dir zu liegen. Jeder Auf- und Abstieg fordert dich heraus, und in deinem Kopf beginnt der Kampf. Es sind nicht nur die Höhenmeter, es ist auch der Gedanke: Schaffe ich das wirklich? Doch mit jedem Schritt kämpfst du weiter, weil du weißt, dass es nicht nur um die körperliche Leistung geht. Hier draußen zählt vor allem, was in dir steckt.

Verpflegungsstationen: Oasen der Erholung

Die liebevoll organisierten Verpflegungsstationen entlang der Strecke sind wie kleine Oasen. Du erreichst sie erschöpft, aber voller Hoffnung, weil du weißt, dass dort warme Getränke, Snacks und vor allem freundliche Gesichter auf dich warten. Diese kleinen Pausen geben dir die Energie, die du brauchst, um weiterzumachen. Ein heißer Tee in der kalten Nacht oder ein Stück Kuchen, wenn deine Kraft schwindet – das sind die Momente, in denen du realisierst, wie wertvoll diese einfache Unterstützung ist. Es sind die Details, die die Organisation dieser Wanderung so besonders machen. Du wirst nicht nur versorgt, du wirst aufgefangen und ermutigt. Jeder, der an der Strecke steht, weiß genau, wie wichtig ein freundliches Lächeln in diesen Momenten ist.

Für mich persönlich kamen die Pausen jedoch etwas zu oft vor. So sehr sie auch körperlich erholsam waren, das häufige Stehenbleiben hatte zur Folge, dass ich schnell abgekühlt bin. Gerade in der kalten Nacht konnte das Herauskommen aus dem Rhythmus eine zusätzliche Herausforderung darstellen, da der Körper viel Energie aufwenden musste, um wieder warm zu werden und erneut in Gang zu kommen. Doch trotz dieses Aspekts wusste ich, dass diese Momente der Versorgung und des Aufatmens essenziell waren, um die Wanderung durchzustehen.

Ein paar Details zur Tour:

 
Die 40 km lange Tagesetappe führt nach einem kräftigen Frühstück im Riverresort Donauschlinge. Gleich zu Beginn führt uns ein kleiner Anstieg in Richtung Paschinger Hügel. Oben angekommen, wandern wir entlang des Sauwald Hochplateaus, genießen die Aussicht und erreichen schließlich Waldkirchen. Über Aichberg und idyllische Bauernstraßen gelangen wir zum zweiten Gipfel der Route – dem beeindruckenden 4/4 Blick. Ein Abstieg durch das naturbelassene Kleine Kösslbachtal, ein wahres Highlight des Donausteigs, bringt uns nach Wesenufer.

Von dort überqueren wir die Donaubrücke nach Niederranna und folgen dem Rannatalweg hinauf zum Schloss Altenhof, bevor wir in die Labyrinth-Gemeinde Hofkirchen im Mühlkreis eintauchen. Vorbei am mystischen Schloss Marsbach und der sagenumwobenen Burgruine Haichenbach steigen wir den Waldrücken hinab nach Au und fahren mit der Fähre zurück zum Hotel.

Nach einer wohlverdienten Pause geht es in die Nachtetappe. Auf 18,4 Kilometern steigen wir zunächst steil bergauf durch den Wald nach Etzing. Über St. Agatha wandern wir vorbei am Fadingerdenkmal Richtung Dunzing. Von dort führen uns der Weg weiter nach Moos, durch Haibach bis zum Schlögener Blick – und schließlich zurück ins Riverresort Donauschlinge.

Die Dunkelheit der Nacht: Der innere Kampf beginnt

18:30 Uhr – Als die Dunkelheit hereinbricht, verändert sich die Welt um dich herum. Die Sterne leuchten über der Donau, und der Weg vor dir scheint in der Finsternis zu verschwinden. Deine Schritte werden nicht wirklich langsamer, den die gesamte Truppe hält einen strammen Schritt, doch die Müdigkeit kriecht in jeden Muskel deines Körpers. In diesen Momenten fühlt sich jede Minute endlos an, und die Nacht scheint nie vorbeizugehen.

Doch bis hierhin war es ein harter Kampf – vor allem die Nacht hat dir alles abverlangt. Über Stunden bist du in völliger Dunkelheit marschiert, einzig die Stirnlampe hat dir den Weg gezeigt. Doch irgendwann, nach so vielen Kilometern im Schein des Lichts, raubt dir die Dunkelheit die Konzentration. Jeder Schritt wird zur Herausforderung, und du musst dich zwingen, fokussiert zu bleiben. Ist das ein Blatt auf dem Boden oder doch ein Stein? Dein Gehirn beginnt, müde zu werden, und der Unterschied zwischen Hindernis und harmloser Unebenheit verschwimmt. Jeder kleine Tritt könnte zu einem Stolpern werden, also wachst du innerlich auf und zwingst dich, jede Bewegung bewusst zu machen.

Doch genau das ist der Moment, in dem du die wahre Stärke einer 24h-Wanderung spürst. Es ist nicht nur die physische Anstrengung, sondern auch die mentale. Du kämpfst gegen die Müdigkeit und deine eigenen Zweifel. Und dann passiert es: Ein Funke Hoffnung keimt auf, getragen von den Menschen um dich herum, die dieselben Strapazen durchleben. Du weißt, du bist nicht allein. Ihr geht zusammen, Schritt für Schritt, auch wenn keiner spricht. Die Gemeinschaft wird in der Stille spürbar.

Das Ziel: Der emotionale Höhepunkt

Um 6 Uhr morgens, nach einer endlosen Nacht, erreichen wir endlich das Ziel. Die Dunkelheit weicht langsam dem ersten Licht des Tages. Die Sonne erhebt sich am Horizont, die Strahlen brechen durch die Wolken, und es fühlt sich an, als würde die Welt mit dir zusammen erwachen. Du bist erschöpft, jede Faser deines Körpers ist müde, aber in diesem Moment spürst du eine unerwartete Energie.

Die letzten Kilometer sind die härtesten. Deine Beine schmerzen, deine Füße fühlen sich an, als hätten sie nie mehr Energie übrig. Doch gleichzeitig spürst du, dass das Ziel näher rückt. Jeder Schritt, den du machst, bringt dich näher an diesen einen Moment: den Moment, in dem du die Ziellinie überschreitest. Als du schließlich das Ziel erreichst, ist es wie ein Feuerwerk der Emotionen. Erschöpfung, Erleichterung, Stolz – alles kommt zusammen. Du hast es geschafft. 24 Stunden wach, über 1700 Höhenmeter, 60 Kilometer. Die Tränen, die in deinen Augen aufsteigen, sind nicht nur der Erschöpfung geschuldet, sondern der Dankbarkeit, diese Herausforderung gemeistert zu haben.

Mehr als nur eine Wanderung: Die Reise zu dir selbst

Diese Wanderung war mehr als nur eine körperliche Anstrengung und zugegeben die härteste Wander-Erfahrung die ich bisher erlebte. Sie hat mir gezeigt, wozu ich fähig bin, wenn ich an meine Grenzen gehe und darüber hinaus. Die Donauschlinge war nicht nur eine landschaftliche Herausforderung, sondern eine Reise zu mir selbst. Und jetzt, während ich hier sitze und diese Zeilen an dich richte, muss ich erst realisieren, dass ich es wirklich geschafft habe. 

Viele werden solche Events verrückt finden und sich fragen: „Warum tut man sich das an?“ Ich weiß es nicht. Aber ich stelle die Gegenfrage: „Warum kriegst du deinen Allerwertesten nicht hoch?“ Wenn du jemals die Gelegenheit hast, an einer 24h-Wanderung teilzunehmen – mach es. Du wirst dich nicht nur körperlich fordern, sondern auch entdecken, wie stark du wirklich bist. Und am Ende wirst du nicht nur die Strecke, sondern auch dich selbst neu erleben.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich in einem separaten Artikel ausführlich über das Hotelresort Donauschlinge berichten werde. Das wunderschöne Resort, das diese 24-Stunden-Wanderung schon seit zehn Jahren unterstützt und organisiert, hat mich tief beeindruckt. Von den herzlichen Gastgebern Eva und Marc bis hin zur traumhaften Lage direkt an der Donau – es gibt so viele Details, die ich unbedingt mit euch teilen möchte. Also bleibt gespannt, denn dieser Ort hat viel mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick sieht!

Mein “Nachher-Foto” in der Fotobox: Gar ned so schlecht!

Nach 24 Stunden Wandern, endlosen Höhenmetern und null Schlaf dachte ich, mein „Nachher-Foto“ in der Fotobox würde eher nach einem Zombie aus der Donau aussehen. Aber, Überraschung! Gar ned so schlecht! Klar, ein bisschen zerzaust, die Augenringe tief wie die Donauschlinge, aber irgendwie hatte das Foto sogar was. Vielleicht ist es ja die pure Erschöpfung, die mir diesen leicht verträumten Look verpasst hat – oder es war einfach das Glücksgefühl, es geschafft zu haben! Jedenfalls, das Bild ist ein kleiner Triumphmoment, den ich mir definitiv eingerahmt mit meiner verliehenen Urkunde anschaue.

Und nun freue ich mich auf ein paar erholsame Tage, damit sich mein Körper und Geist gut erholen können.

Bis Bald, Claudia

 

2 Kommentare

  1. 15. Oktober 2024 / 13:02

    Hallo,
    erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass du diese Herausforderung gemeistert hast!
    Eine 24 Stunden Wanderung mit 60km? Wahnsinn! Das stelle ich mir für Körper und Geist spätestens nach einem halben Tag richtig anstrengend vor. Ich glaube aber auch, dass das dann die Gemeinschaft ist, die einen zum Weitermachen motiviert.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
    Liebe Grüße, Saskia Katharina

  2. 16. Oktober 2024 / 12:02

    Hui was für eine Strecke und dann auch noch bergauf und bergab und in Reih und Glied und durch die Nacht! Aber wunderschönes Wanderwetter und Erinnerungen, die dir keiner nehmen kann! Ich bin zutiefst beeindruckt Claudia! Und bin schon gespannt, welcher Herausforderung du dich noch stellen wirst!

    Liebe Grüße
    Jana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social Share Buttons and Icons powered by Ultimatelysocial