Die Straßen werden immer leerer, viele Motorradfahrer schleifen ihr Bike bereits zum Winterschlaf und die Schönwetter-Fahrer sieht man seit Anfang September schon gar nicht mehr. Kommt schon ihr Lieben – der Herbst ist doch definitiv kein Grund, um auf spritzige Motorradtouren zu verzichten. Auf zwei Rädern durch den Herbst verspricht schon einiges – der vibrierende Motor unterm Hintern, die frische Luft in den Lungen, die warmen Lichtstrahlen und idyllische Touren.
#bikerlifestyle – Auf zwei Rädern durch den Herbst
Ich persönlich liebe es, durch die farbenprächtigen Wälder zu flitzen, auch wenn die Nase rotzt. Schon mal durch die Wachau mit deinem Bike unterwegs gewesen? Dort ist es im Herbst traumhaft – das Farbenspiel ist atemberaubend. Und obwohl der Herbst eine so schöne Jahreszeit ist, ja ich gebe es zu, bringt die raue und unbeständige Witterung auch einige Gefahren mit sich, auf die man sich als Motorradfahrer jedes Jahr auf Neue einstellen sollte.
Was bedeutet: runter vom Gas. Wie du dich an den Wetterwechsel am leichtesten anpassen kannst, habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Der Sonne entgegen
Welcher Biker liebt nicht die warme Sonne? Doch fährst du ihr entgegen, ist eine tief stehende Sonne für Motorradfahrer eine große Blendgefahr. Noch dazu erfordert es große Konzentration beim Motorrad fahren. Das Wechselspiel von Schatten und Licht, besonders in bewaldeten Gebieten, lässt oftmals eine freie Sicht nicht mehr zu.
Umso wichtiger ist es, auf ein einwandfreies und sauberes Visier beim Motorradhelm zu achten. Auch gibt es gute Sprays, die das Beschlagen des Visiers durch die Atemluft bei kaltem Wetter verhindern.
Der wilde Wechsel
Wovor ich mich am meisten fürchte? Das mir mal ein Reh vor`s Motorrad läuft. So ein Wildwechsel ist das unkalkulierbarste Risiko für Motorradfahrer. Wo eine Kollision mit einem Kleintier für einen Autolenker oftmals mit einem Blechschaden endet, kann dies einem Motorradfahrer das Leben kosten. Gerade dieses Thema verunsichert viele Biker, da nie ganz klar ist, wie man am richtigsten auf ein plötzlich auftauchendes Wild reagieren soll.
In jedem Fall ist eine vorausschauende Fahrweise und das angepasste Tempo in Wildwechsel-Regionen auf alle Fälle erforderlich. In einem Fahrsicherheitstraining übt man mögliche Ausweichmanöver und eine Gefahrenbremsung. Denn ausweichen ist leichter gesagt als getan.
Laub & Schmutz auf den Straßen
Besonders im Herbst und Winter kann es zu stärkeren Verschmutzungen der Fahrbahnen kommen. Vertrockneter Herbstlaub saugt sich bei Regen schnell mit viel Wasser voll. Das kann für einen Motorradfahrer in eine Rutschpartie enden, da sich nasses Laub, in gefährliches Schmiermittel verwandeln kann. Der Bremsweg verlängert sich dadurch, auch in den Kurven steigt die Rutschgefahr. Daher sollten Kurven in einem angemessenen Tempo gefahren und erst wieder auf der Geraden moderat beschleunigt werden.
Aber auch Schlamm und Erde vom Feld kann auf dem Asphalt für einen Biker zu plötzlichen Sturzmanövern führen. Sowie das Befahren von Bitumenstreifen oder weißen Fahrbahnmarkierungen sind unter diesen Umständen mit Vorsicht zu genießen. Auch hier gilt wachsam fahren und lieber weniger Gas.
Bei Nebel & Stürme
Bei Nebel gilt: Unbedingt auf Sicherheitsabstand achten, Tempo nach Sichtverhältnissen anpassen, brems bereit fahren, Überholvorgänge sind tabu. Durch eine Nebelfront zu fahren ist ganz schön anstrengend, daher ist es ratsam, Pausen einzulegen.
Stürme und starke Winde möchte ich auch erwähnt haben, auch wenn diese das ganze Jahr über vorkommen. Ich persönliche hasse Windböen, aber sie kommen bei uns in Österreich das ganze Jahr über sehr häufig vor. Ich kann mich noch gut an eine Nach-Hause-Fahrt erinnern, wo ich von Sturmböen erfasst wurde. Das kann einem ganz schön in Schrecken versetzen. Hier heißt es: Ruhe bewahren, tief durchatmen, Beine an den Tank, Geschwindigkeit runter und so gut es geht versuchen die Spur zu halten während sich das Motorrad wieder stabilisiert. Mehr kann man nicht tun.
Die richtige Bekleidung
Motorradbekleidung sollte für einen Biker selbstverständlich sein. Besonders bei Kälte und Regen ist es sehr zu empfehlen. Ich trage deswegen eine warme wasserdichte Textilkombination, Winterhandschuhe, Motorradstiefel, Halstuch und Funktionsunterwäsche. So kann ich meine Touren im Herbst ohne Erkältung genießen. Wär eine Griffheizung hat – prima – ein Grund, warum ich meine BMW800GS so schätze.
Seitdem ich das Motorrad fahren für mich entdeckt habe, würde ich mein Baby am Liebsten zu mir ins Bett nehmen. Aber gut zugedeckt in der Garage tut es auch. Ich fahre sehr gern, fahre so circa 15.000 km im Jahr, dennoch muss ich sagen, bei wirklich schlechten Wetterverhältnissen bleibt das Bike definitiv in der Garage stehen. Die Griffigkeit von Reifen und Asphalt lassen nach, Reifen und Maschine brauchen um einiges länger um auf Betriebstemperatur zu kommen. Darauf anlegen, tue ich es jetzt auch nicht.
Bis wann fährst du mit deinem Motorrad? Fährst du über dem Jahreswechsel durch oder meldest du es ab?
Alles Liebe und sichere Fahrt,
Claudia