Einer der meist gestellten Fragen, die sich ein Mensch stellt, ist wohl: Bin ich gut genug? Einige quälen sich damit ein Leben lang, andere wiederum scheinen mit einer Leichtigkeit neue Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. Ungeachtet dessen, ob sie fehlschlagen könnten oder am Ende alles bravourös meistern. Auch ich habe mich oft gefragt: Bin ich gut genug? Und vor allem: Bin ich eine gute Motorradfahrerin?
Fließt Benzin durch meine Adern?
Dieses Hobby wurde mir vielleicht in die Wiege gelegt – der Gedanke gefällt mir. Aber eines steht definitiv fest – zum Motorrad fahren wurde ich nicht geboren und Benzin fließt auch nicht durch meine Adern *schade, warum eigentlich nicht?* Diese Leidenschaft hat mich in der Jugend von mir Besitz ergriffen, weshalb ich den Motorradführerschein machte. Autos interessierten mich gar nicht, den Autoführerschein absolvierte ich erst ein paar Jahre später, da wir durch das Haus bauen umgezogen sind und es ohne Auto einfach unmöglich ist.
Die Idee, selbst ein Motorrad zu besitzen, keimte in mir, als ich meinen Ehemann vor fast 11 Jahren kennenlernte und wir gemeinsam eine Motorradmesse besuchten. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich immer als Sozia ganz zufrieden. Das Bedürfnis selbst auf einem Bike das Ruder zu übernehmen war so stark, dass ich einige Monate später mit der Kawasaki ER500 meine ersten Kilometer auf der Straße davon sauste. Das war so ein tolles Gefühl.
Motorradfahren in allen Zügen genießen
Der eine liebt es auf der Rennstrecke Gas zu geben, andere mögen es lieber gemütlich bis zu sportlichen Touren abseits der Straßen. Für den einen ist das Motorrad Mittel zum Zweck, für andere die absolute Passion. Es gibt viele die fahren lieber alleine und andere die sich gerne auf die Meute stürzen und das Gemeinschaftsgefühl lieben. Wir Motorradfahrer sind alle so unterschiedlich. Und genauso unterschiedlich sind unsere Ziele und Ansprüche. Die uns niemand anders vorgeben sollte.
Beim Motorrad fahren geht es mir darum, es in volle Zügen zu genießen. Rückschläge und Misserfolge akzeptiere ich, als Teil des Entwicklungsprozesses. Von Zeit zu Zeit besser werden, aber das eben auch nicht jeden Tag zu erzwingen. Ich nehme gut gemeinte Ratschläge anderer zu Herzen, ohne mich dabei schlecht zu fühlen, sondern motiviert. Spaß zu haben, sich wohl zu fühlen und sich darüber freuen, wenn wieder ein Schritt nach vorne gemeistert ist.
Sich stetig zu verbessern, auch um sicherer im Umgang mit dem Motorrad zu werden, ist mir sehr wichtig. Unwichtig jedoch ist, ob du in den Augen anderer der “perfekte Motorradfahrer” bist oder nicht. Gesund zu Hause ankommen und sich alle Risiken bewusst sein – darauf kommt es an.
In diesem Sinne, bis bald.
Claudia